Vorwort
Eins Vorweg: Ich möchte in diesem Blog eigentlich nicht zwei völlig unterschiedliche Kameras vergleichen. Sondern viel mehr dir dabei helfen, rauszufinden, welche für dich die richtige ist und welche man
Denn ein Direktvergleich der technischen Daten wird ziemlich schnell zeigen, dass das ein Vergleich zwischen David und Goliat wäre. Dennoch nutze ich beide Kameras sehr häufig und nutze ihre jeweiligen Stärken. Mehr dazu aber später.
Aber lasst uns die beiden Kameras doch einfach mal getrennt voneinander anschauen.
Insta360 GO 2
Insta360 GO 2
Fangen wir mal mit der unfassbar kleinen GO 2 an. Die GO 2 ist so winzig und so praktisch, dass man sie einfach immer und überall dabei haben kann. Und trotz der kleinen Größe bringt die Kamera jede Menge Features mit sich. Ein Video in geringerer Auflösung, weniger Frames pro Sekunde oder vielleicht schlechterem Ton ist immer – und ich meine wirklich immer – 10 mal besser als gar kein Video von einem fantastischen Moment zu haben. Und das soll absolut nicht heißen, dass die GO 2 eine schlechte Bild- oder Tonqualität hat. Ganz und garnicht.
Aber was kann sie denn nun die GO 2? Wo hat sie ihre Stärken?
Über die Größe – und damit meines Erachtens ihrer größten Stärke – haben wir ja schon gesprochen. Aber die GO 2 hat noch einiges mehr zu Bieten:
Da wären zum Beispiel einige wirklich smarte Features:
Das Multi-Ladecase
Die GO 2 kommt in einem Ladecase daher. Dieses Ladecase ist gleichzeitig eine Fernbedienung und ein Tripod. Praktischer geht es nicht. Das Case selbst erinnert optisch stark an das der Apple Airpods Pro – und es ist auch nicht viel größer.
Mit dem Case kann man also nicht nur die Aufnahmezeit auf etwa 1,5 Stunden erhöhen sondern es auch als Stativ nutzen. Und viel besser noch: Als Fernbedienung. Also Kamera irgendwo platzieren und die Aufnahme aus der Ferne starten.
Magnetische Rückseite
Die Mini-Kamera wird von einem starken Magneten im Case und am Zubehör gehalten. Ich war anfangs ein wenig ängstlich, dass dieses System nicht stark genug ist und man die Kamera irgendwann verliert. Dem war nicht so!
Das Beste an diesem Magneten ist jedoch, dass man die Kamera einfach an jeder metallischen Fläche anclippen kann. Völlig ohne Zubehör. Laternen, Zäune, Autos, Fahrräder, Kühlschrank, … Der Kreativität sind hier quasi keine Grenzen gesetzt.
Stabilisierung
Zwar kann die Flowstate-Stabilisierung bei der GO 2 nicht ganz mit der ONE X2 mithalten, dennoch funktioniert sie grandios. Beide nutzen die gleiche Technologie, jedoch hat die ONE X2 als 360° Kamera natürlich viel mehr Bildmaterial, um Wackler auszugleichen.
Das spannende hier ist: Es ist völlig egal, wie rum man die GO 2 hält. Der Horizont bleibt immer der Horizont. Man muss sich also nie Gedanken darüber machen, wie rum man die Kamera befestigt oder, ob man den Selfiestick gerade oder schief hält.
Gibt es auch Schwächen?
Alles was die Kamera benötigt hat sie fest an Board. Klingt garnicht nach einem Nachteil, oder? Aber: Vermutlich bedingt durch ihre geringen Abmessungen gibt es keine Möglichkeiten den Akku zu wechseln oder eine größere SD Karte einzuschieben. Ehrlich gesagt ist das aber OK. Ich kam bisher immer mit Akku uns Speicher aus. Das Ladecase sorgt für eine ausreichende Laufzeit und wenn der Speicher mal knapp wird, hat i.d.R. sein Smartphone zur Hand.
Insta360 ONE X2
Insta360 ONE X2
Werfen wir also mal einen Blick auf die ONE X2. Auch, wenn die GO 2 meine „Immer-dabei-Kamera“ ist, ist die ONE X2 mein „Liebling“. Dieser Kamera entgeht einfach nichts. Einfach draufhalten und später am Smartphone den perfekten Bildausschnitt auswählen. Und viel besser noch: In der App nachträglich einen Kameraschwenk machen. Hier ein Stück nach links. Dann nach rechts. Danach in den Himmel. Alles im Kasten.
Eine echte 360°-Kamera
Das wohl wichtigste Feature – und das macht sie so unschlagbar – ist die wahnsinnig gute 360°-Funktion. Ich habe es eben schon kurz beschrieben. Man muss sich beim Aufnehmen kaum Gedanken machen, ob man den richtigen Punkt im Bild hat. Dafür hat man in der Postproduction noch genug Zeit. Die Kamera fängt ringsrum alles ein. So entstehen übrigens nicht selten tolle ungewollte Schnappschüsse. Zum Beispiel Hunde, die an der Kamera schnuppern, während man sich selbst filmt.
Akku und SD-Karte austauschbar
Im Gegensatz zur GO 2 kann man bei der ONE X2 sowohl den Akku als auch die SD-Karte tauschen. Damit sind einem in Sachen Aufnahmelänge natürlich quasi keine Grenzen gesetzt. Ich muss aber auch dazu sagen: Mein Ersatzakku kam noch nie zum Einsatz.
Sprachsteuerung
Zwar hat die ONE X2 kein Ladecase, welches man als Fernbedienung nutzen kann, jedoch gibt es entweder eine Remote als Zubehör (sogar mit GPS) oder noch viel besser: Man startet die Aufnahme per Sprache.
Display
Wertvoll im Selfiemode oder zum Einstellen der Kamera ist das kleine runde Display auf der Vorderseite der Cam.
Tolles Zubehör: Unsichtbarer Selfiestick
Für wirklich atemberaubende Aufnahmen sorgt der unsichtbare Selfiestick. Natürlich ist dieser nicht wirklich unsichtbar sondern verdankt seinen Namen vielmehr der Software, welche die Aufnahmen beider Linsen so zusammenbringt, dass der Stick nicht im Bild sichtbar ist. Es fühlt sich dadurch beim Anschauen so an, als wären die Aufnahmen von einer hinterher fliegenden Drohne gemacht worden.
FlowState Stabilisierung
Herzstück beider Kameras ist die sogenannte FlowState Stabilisierung. Eine Stabilisierungs-Technologie von Insta360, die es in sich hat. Bei der ONE X2 kann diese ihr volles Potenzial entfalten. In Kombination mit dem Trackingmode wirken Aufnahmen, wie mit einemprofessionellen Gimbal.
Insta360 App
Beide Kameras funktionieren mit der Insta360 App, welche nicht nur zum Übertragen der Videos und Bilder auf iOS- und Android-Smartphones dient sondern auch einen klasse Video-Editor an Board hat.
Mit wenigen Schritten lassen sich so mit Templates eindrucksvolle Kurzvideos mit professionellen Schnitten, Musik und Effekten erstellen.
Je nach Kamera und Zubehör bringt die App auch Zusatzfunktionen, wie das Motiv-Tracking oder der Anzeige von GPS-Daten, wie zurückgelegter Strecke, Geschwindigkeit oder Höhe mit.
Tech Check
Ein kleiner Blick auf die technischen Daten bleibt natürlich nicht aus.
Insta360 GO 2 | Insta360 ONE X2 | |
Foto-Auflösung | 16:9, 2560×1440 1:1, 2560×2560 9:16, 1440×2560 Film Panorama, 2938×1088 | 360°: 6080 x 3040 (2:1) Pano: 4320 × 1440 (3:1) |
Video-Auflösung | FlowState-Stabilisierung (Pro-Videomodus) 2560×1440 bei 50 fps, 30 fps, 25fps, 24fps 1920×1080 bei 50 fps, 30 fps, 25fps, 24fps Basis-Stabilisierung (Videomodus) 2560×1440 bei 50 fps, 30 fps, 25fps, 24fps 1920×1080 bei 50 fps, 30 fps, 25fps, 24fps HDR 2560×1440 bei 25 fps, 24 fps 1920×1080 bei 25 fps, 24 fps | 360°-Modi: 5,7K mit 30 fps / 25 fps/ 24 fps 4K mit 50/30 fps 3K mit 100 fps Weitwinkel-Modi: 2560×1440 mit 50fps / 30fps |
Fotoformat | INSP (kann via App oder Studio exportiert werden) DNG (RAW-Dateien erfordern zur Nachbearbeitung eine Software auf dem Smartphone, PC oder Mac) | INSP (kann über App oder Studio exportiert werden), RAW (DNG) (RAW-Dateien erfordern PC/Mac-Software zur Nachbearbeitung) |
Videomodi | Standard-stabilisiertes Video, FlowState-stabilisiertes Video, HDR-Video, Zeitraffer, TimeShift (bewegter Zeitraffer), Zeitlupe | Standard, HDR, Zeitraffer, TimeShift, Bullet-Time-Video, Steady Cam |
Blende | f/2,2 | f/2,0 |
Gewicht | GO 2: 26,5 g Ladeschale: 63,5g | 149g |
Abmessungen | GO 2 52,9 x 23,6 x 20,7 mm Ladeschale Geöffnet: 132,5 x 26,0 x 26,6 mm Gefaltet: 68,1 x 48,54 x 26,5 mm | 4,62 x 11,30 x 2,98 cm |
Fazit. Oder: Welche ist die Richtige für mich?
Wie schon eingangs erwähnt, geht hier nicht darum, welche die bessere Action-Cam ist. Das ginge auch garnicht. Denn das ist ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen. Mini-Actioncam und vollausgestatteter 360°-Kamera.
Nein, viel mehr hoffe ich euch mit meinem Blog aufzuzeigen, welche Kamera besser zu euch passt. Am Schluss gilt immer wieder: Die teuerste und beste Kamera bringt nichts, wenn man sie nicht dabei hat. Und genau hier hat die Insta360 GO 2 ihre Stärke.
Dennoch ist die ONE X2 der GO 2 technisch überlegen und bringt durch ihre 360° Funktion noch einen riesigen Vorteil mit ins Rennen: Egal, wie man die Kamera ausrichtet. Man hat immer den richtigen Bildausschnitt.