Showdown
Am 17.12.2017 startete bei herrlich kaltem Winterwetter die Winterlaufserie Rheinzabern mit dem ersten der drei Wettkämpfe, dem 10-km-Lauf. Pünktlich um 10:05 fiel der Startschuss.
16 Wochen habe ich auf diesen Tag hingearbeitet, denn heute wollte ich die 40 Minuten-Marke durchbrechen. Einen wöchentlichen Bericht meiner Vorbereitungszeit findest du in meiner #roadtosub40-Reihe.
Die letzten Stunden
Ich hatte ja fest damit gerechnet, vor Aufregung völlig übermüdet und aufgelöst an den Start zu gehen. Zu meiner Verwunderung, war dem garnicht so. Der Abend vorher war total entspannt. Nach der obligatorischen One-Man-Pasta-Party (Diesmal ist es nicht so eskaliert) habe ich mich relativ früh ins Bett gelegt und und bin erst am nächsten Morgen um 7 Uhr von meinem Wecker aus dem Schlaf gerissen worden. Normalerweise sind hierzu meine Kinder zuständig. Aber heute war ja Papas großer Tag. Nicht, dass 2-Jährige da Rücksicht drauf nehmen würden, aber heute hatte ich wohl einfach mal Glück.
Wie dem auch sei – so bin ich also leise runter gegangen, um zu Frühstücken und hab nochmal ein paar Kohlenhydrate reingeschaufelt. Müsli – wie jeden Tag, dazu einen Kaffee. Dann ab ins Auto, die anderen abholen.
Der erste Eindruck
In Rheinzabern angekommen, wird man erstmal mit einer etwas unglücklichen Parkplatzsituation und scheinbar willkürlich einweisenden Parklotsen konfrontiert. Das sollte letztlich aber garnicht so schlimm sein, wie es im ersten Moment klingen mag. Schlussendlich war der Parkplatz schnell gefunden und wir standen zur Anmeldung in der großen Turnhalle.
Schnell umziehen und raus auf die Bahn. Nein – keine Intervalle – heute nur Warmlaufen. Schnell laufen werden wir später hoffentlich noch genug. Auf der Bahn wurde mir das erste mal bewusst, wieviele Athleten hier später eigentlich starten werden. Ich schätze, dass sich neben uns, mehrere hundert Läufer auf der 400m-Tartanbahn befanden.
Startschwierigkeiten
Ein letzter Aufruf ertönte. Also ab zur Startlinie. Natürlich ganz vorne. Soll ja eine Bestzeit werden. Nichtmal eine Minute verging, da wurde aus dem ganz vorne ein „Ich kann die erste Reihe nicht mehr sehen“, denn immer mehr Läufer haben sich von Vorne in die Menge gedrückt. Da ich zwar Bestzeit laufen wollte, aber davon ausging, dass bei einem so stark besetzten Wettkampf die etwa 200 Läufer vor mir, sicherlich mindestens 37 bis 38 Minuten Kandidaten sind, habe ich mich dann aber doch damit abgefunden, ein paar Meter weiter hinten zu stehen. Das hat mich zwar am Ende 9 Sekunden gekostet, aber für mich war ohnehin meine selbst gestoppte Zeit relevant, da in Rheinzabern leider keine getrennten Brutto-Netto-Zeiten gestoppt werden.
Viel ärgerlicher war, dass einige Meter vor mir ein etwa 11-jähriger Junge in der Startaufstellung stand. Und wenn ich schreibe „ärgerlich“, dann nicht, weil ich deswegen ein paar Sekunden verloren könnte, sondern deswegen, weil es mich ärgert, dass Eltern ihre Kinder soweit nach vorne in die Startaufstellung lassen. Nicht ohne Grund gibt es bei Wettkämpfen immer ein Mindestalter. Und selbst, wenn der kleine Mann sehr sportlich ist und die 10km ohne Probleme laufen könnte, bleibt es unverantwortlich und gefährlich.
Natürlich kam es, wie es kommen musste und der Junge ist gestolpert und mit ihm weitere Läufer, beim Versuch, den Kleinen nicht zu zertreten. Jetzt muss man sich mal vorstellen, dass hier rund 1200 Läufer über eine 10-Meter breite Straße in einem Affenzahn losmarschieren. Ich selbst konnte glücklicherweise über den Nachwuchsläufer springen, ohne ihn dabei zu verletzen.
Direkt hinter mir hat es ein Läufer geschafft zu stoppen und hat den Jungen aus der Menge an den Straßenrand getragen. Hätte er das nicht gemacht, wäre mein Bestzeit-Vorhaben an dieser Stelle beendet gewesen, denn dann hätte ich ihn da rausgeholt. Ich kann, während ich diese Zeilen schreibe, immer wieder nur mit dem Kopf schütteln. Nochmal ein großes Lob und Dankeschön an den „Retter“.
Zurück im Rennen
Noch etwas aufgewühlt und mit leichtem Zorn im Bauch bin ich zusammen mit Christoph, welcher schon in Haßloch beim Nikolauslauf mein treuer Begleiter war, dann zügig losgesprintet, um mich etwas aus der Menge zu lösen. Als wir nach der ersten Kurve dann etwas mehr Platz hatten, haben wir unser Tempo auf ca. 3:55 min/km eingependelt. Die ersten Kilometer fühlten sich richtig gut an. Der Puls war konstant, die Schrittfrequenz rund, es lief!
Bei Kilometer 5 stand ein Streckenposten und hat im 2 Sekundentakt die Zwischenzeiten durchgerufen. 20:05! Das könnte also tatsächlich klappen mit der Sub40. Allerdings müsste ich hierfür in der zweiten Hälfte noch eine kleine Schippe drauf legen.
Auf und Ab
Nicht sehr lange konnte ich mich darüber freuen, die erste Hälfte fast genau im Zeitplan zu liegen, da kam auch schon die erste Unterführung. Oh Nein! Ich bin am „Berg“ eine Niete. Jedes Prozent Steigung kostet mich etliche Sekunden und treibt meinen Puls unglaublich in die Höhe. Und so ging es von nun an nicht nur auf der Straße, sondern – nach den gerade in aller Euphorie verlorenen Sekunden – auch in meinem Kopf auf und ab.
Noch war das Rennen nicht vorbei, also Zähne zusammen beißen! Immer wieder der Blick auf die Uhr – nur nicht langsamer werden. Doch genau das wurde ich. Mist! Als dann bei Kilometer 9 der leichte Anstieg Richtung Jockgrim kam, wurde mir leider schmerzhaft klar, dass ich die 40 nicht mehr schaffen kann. Die Uhr sagte 37 Minuten und den letzten Kilometer in glatten 3 Minuten zu rennen wäre selbst ohne die vorangegangenen harten 9 Kilometer in den Beinen schon undenkbar.
Personal Best
Ein Grund aufzugeben war das nicht. Die Vorbereitung war zwar durch einige Erkältungen etwas Steinig, aber eine neue Bestzeit war definitiv noch drin. Auf den letzten Metern habe ich nochmal alle Kräfte mobilisiert, bin durch die dritte und letzte Unterführung gesprintet und kam nach selbst gestoppten 40:57 Minuten ins Ziel. Das ganze zwei Minuten unter meiner letzten Bestleistung, während der Vorbereitung beim Maxdorfer Gemüselauf.
Die offizielle Zeit wird am Ende ein paar Sekunden darüber liegen, denn ein Nettowert wird ja, wie erwähnt, leider nicht gestoppt. Seis drum! Für mich zählt meine ehrlich gestoppte Nettozeit. Ich bin trotz des verfehlten Ziels sehr zufrieden und bin mir sicher, die 40 in den nächsten Wochen knacken zu können!
Next?
Wie es weiter geht, erfährst du in den kommenden Tagen im Blogpost zu Woche 16 meiner #roadtosub40-orbereitung. Fest steht: Die 40 fällt – und zwar bald!
Fazit
Betrachte ich nur den Wettkampf und blende mal aus, dass ein Kind beinahe über den Haufen gelaufen wurde, bleibt mir nichts anderes, als zu sagen, dass es ein wirklich schöner und eigentlich auch schneller Lauf war. Die Bedingungen waren bis auf die Unterführungen und ein wenig Gegenwind super. Ich freue mich schon auf die Folgewettkämpfe der Serie!
Schön wäre bei so vielen Starten eine gemessene Nettozeit, oder sogar Zwischenzeiten.
Event | Winterlaufserie Rheinzabern 2017/2018 - 10km |
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Termin | 17.12.2017 |
Zeit | 0:40:57 |
Distanz | 10 km |
Pace | 4:05 min/km |
Platzierung | 276 von 1232 |
Platzierung (AK: M35) | 31 von 90 |
Offizielles Ergebnis: | my3.raceresult.com |
Strava | strava.com/activities/1316882979 |
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